Ideen sichtbar und diskutierbar machen

Eine Gemeinde sucht Ideen zur Verbesserung des Zusammenlebens

In einem Workshop werden Lösungen gesucht, die das Zusammenleben in einer Gemeinde verbessern. Zuvor wurde die Ausgangslage analysiert und Handlungsfelder definiert. Im Workshop sind interessierte Einwohner*innen sowie weitere wichtige Akteur*innen vertreten. Die Methode «Hände aufwärmen» wird als Eisbrecher eingesetzt, um den Boden dafür zu bereiten, dass die Teilnehmenden ihre Lösungsideen mit Leichtigkeit dreidimensional darstellen, diskutieren und weiterentwickeln können.

Wie können wir das Zusammenleben verschiedener Bevölkerungsgruppen in der Gemeinde X so gestalten, dass Begegnungen gefördert werden und ein Dialog über unterschiedliche Bedürfnisse stattfinden kann?

Ausgangslage

In einer Vorortsgemeinde gibt es Spannungen im Zusammenleben unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen. Mittels Gesprächen und einer Umfrage unter den Einwohner*innen wurde die Ausgangslage analysiert. Anschliessend definierte eine Projektgruppe, in der alle relevanten Akteur*innen vertreten waren, Handlungsfelder und das weitere Vorgehen. In einem Workshop werden nun gemeinsam mit interessierten Einwohner*innen Ideen für konkrete Massnahmen erarbeitet.

Vorgehen & Methodenanwendung

Einführung
Die*der Hauptmoderator*in des Workshops stellt die Handlungsfelder vor, zu welchen Ideen entwickelt werden. Für jedes Handlungsfeld steht ein Tisch und ein*e Facilitator*in bereit. Die Teilnehmenden wählen ein Handlungsfeld und setzen sich an den entsprechenden Tisch. 
 
Warm-up „Hände aufwärmen“ 
Als nächstes kommt die Methode «Hände aufwärmen» als Eisbrecher an den einzelnen Tischen zum Einsatz: Mit den Materialien, die auf dem Tisch ausgelegt sind, bauen die Teilnehmenden in 3 Minuten einen Gegenstand und stellen sich der Gruppe anhand dieses Gegenstands vor, indem sie die Frage beantworten: «Wer bin ich und warum bin ich heute hier?» So lernen die Teilnehmenden die anderen Menschen am Tisch kennen, erfahren etwas Persönliches von ihnen und stellen fest, dass es niemandem gelungen ist, in 3 Minuten etwas Fertiges oder Perfektes zu konstruieren. 
Danach ermuntert die*der Facilitator*in die Teilnehmenden an ihrem*seinem Tisch, ihre Beobachtungen zum Prozess mit der Gruppe zu teilen. Einige erzählen, was sie schwierig fanden und was ihnen beim Bauen durch den Kopf ging. Zum Abschluss dieses Schrittes ordnet die*der Facilitator*in die Äusserungen der Teilnehmenden ein und zieht Parallelen zum Bauen und Darstellen von Lösungsideen, das später im Workshop folgt. 
 
Brainstorming, Clustern und Gewichten von Lösungsideen
In diesem Schritt sammelt jede Gruppe in einem Brainstorming Lösungsideen für ihr Handlungsfeld und clustert diese. Danach erhalten alle Teilnehmenden 3 Klebepunkte, mit denen sie ihre liebsten Ideen markieren. 
 
Weiterentwicklung der Ideen
An jedem Tisch werden die Ideen mit den meisten Punkten verfeinert, indem sie mit dem bereits fürs Warm-up verwendeten Material dargestellt und besprochen werden. Die Person, die die beliebteste Idee eingebracht hat, beginnt zu bauen und kommentiert, was sie tut. Die Gruppe ergänzt nach dem Prinzip «Ja, und…» und baut an der Idee weiter, bis die vorgegebene Zeit um ist. Danach bearbeitet jede Gruppe auch ihre zweit- und drittbeliebteste Idee nach dem gleichen Verfahren. 
 
Würdigung der Ergebnisse und Abschluss
Zum Schluss gehen die Teilnehmenden von Tisch zu Tisch und besichtigen die Ergebnisse aller Gruppen. Die*der Moderator*in des Anlasses bedankt sich bei allen und schliesst den Workshop ab.

Ergebnisse & Reflexion

Die Methode «Hände aufwärmen» erfüllt verschiedene Funktionen im Hinblick darauf, Lösungsideen sichtbar und diskutierbar zu machen und dadurch weiterzuentwickeln. Einerseits erleben die Teilnehmenden, dass ein in kürzester Zeit und mit einfachen Mitteln hergestellter Gegenstand Botschaften transportieren und die Kommunikation unterstützen kann. Andererseits wird durch die knappe Zeitvorgabe Druck erzeugt, sofort ins Bauen zu kommen und Ansprüche an Perfektion fallen zu lassen. Da ein Eisbrecher kein brauchbares Ergebnis verlangt und die Aufgabenstellung offen ist, ist die Hürde zum Drauflosbauen tief.

Teilnehmende Person am Bauen
Teilnehmende Person am Bauen
Teilnehmende Person mit Material
Teilnehmende Person mit Material
Ergebnis Person 1
Ergebnis Person 1
Ergebnis Person 2
Ergebnis Person 2