Im Rahmen einer Reorganisation bei meinem Arbeitgeber wurden die bestehenden Teams in fünf neue Teams aufgeteilt. Dies hatte auch eine örtliche Trennung der Arbeitsplätze zur Folge, worunter der fachliche und soziale Austausch litt. Die Frage war nun, wie ich diesen Austausch wieder fördern kann, um so die Zusammenarbeit zu begünstigen.
Es war relativ schnell klar, dass ein persönliches Zusammenkommen unabdingbar war, um diese Nähe zu stärken. Und wie lässt sich am besten und herzlichsten Plaudern? Genau - bei einer Tasse Kaffee. So war die Idee zum Kaffee-Roulette geboren. An einem Meeting, bei welchem alle fünf Teams beisammen waren, stellte ich die Methode vor und organisierte eine erste Durchführung. Das positive Feedback hat mir gezeigt, dass der Wunsch nach mehr Austausch auch bei meinen Bürokollegen und Bürokolleginnen vorhanden ist.
Dank des Kaffee-Roulettes haben sich die Mitarbeitenden bewusst füreinander Zeit genommen. Durch die zufällige Zuteilung fanden sich auch Kolleginnen und Kollegen, die sich vorher nur flüchtig kannten. Anhand des Austausches haben sie sich besser kennen gelernt und erfahren, welche Themen einen gerade beschäftigen.
Wie können wir für die Mitarbeitenden einer Unternehmung des fachlichen und sozialen Austauschs fördern, um Nähe zu schaffen und die Zusammenarbeit zu stärken?
Der Bereich, in dem ich arbeite, wurde reorganisiert. Das Ergebnis war die Bildung neuer Teams an zwei verschiedenen Standorten. Ich habe gemerkt, dass der soziale wie auch fachliche Austausch unter dieser Trennung gelitten hat. Involviert sind 5 Teams wobei 4 davon gemeinsam an einem Standort arbeiten und ein Team, das an einem anderen stationiert ist. Die beiden Arbeitsorte sind durch etwa 15 Minuten Fahrzeit voneinander getrennt.
Der Umzug
Als der Tag X kam und ich meine Kartonschachtel mit all meinen Büroutensilien füllte, habe ich schon geahnt, dass sich die Zusammenarbeit und der Austausch mit meinen ehemaligen Team-Kolleginnen und Team-Kollegen verändern würde. Dem Umzug an den neuen Standort sah ich mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits verliess ich die gewohnte Umgebung und meine Arbeitskollegen und Arbeitskolleginnen nur ungern, andererseits freute ich mich auch auf das Neue.
Am neuen Ort
Viel Zeit der Vergangenheit hinterherzutrauern hatte ich nicht. Mit dem Standortwechsel und dem neuen Aufgabengebiet, das die Reorganisation mit sich brachte, war ich am neuen Ort von Anfang an sehr beschäftigt. Ich spürte jedoch die Distanz und war froh, in der CAS-Ausbildung über eine mögliche Lösung nachdenken zu können. Zudem hatte ich das Bedürfnis die neuen Mitarbeitenden besser kennenzulernen und mehr über die einzelnen Personen zu erfahren.
Die Methode
Mir war ziemlich schnell bewusst, dass der Austausch am besten gefördert wird, wenn man sich physisch trifft. Nach mehreren Gesprächen mit meinen Mitstudierenden und intensive Gedankengängen kam ich auf die Idee des Kaffee-Roulettes. Anschliessend gestaltete ich die Methode über mehrere Wochen aus.
Anwendung im Alltag
Als Erstes mussten nun meine Bürokollegen und Kolleginnen von meiner Methode erfahren. Ich habe die Gelegenheit genutzt, in einem Meeting darüber zu informieren. Einige Tage später habe ich die verschiedenen Paarungen per E-Mail an alle versendet, nachdem ich die Namen per Zufallsgenerator zugeteilt habe. Nach einigen Tagen habe ich die ersten positiven Rückmeldungen erhalten.
Beobachtung
Das Kaffee-Roulette wurde gut von den Mitarbeitenden aufgenommen und fleissig in einer ersten Runde durchgeführt. Das Feedback meiner Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen hat mich sehr positiv gestimmt. Durch das bewusste füreinander Zeitnehmen, kamen interessante Gespräche zustande. Man hat gegenseitiges Verständnis aufgebaut, neues gelernt, gelacht, Aha-Momente erlebt und sich auf ein nächstes Treffen gefreut.