Der Design Life Workshop setzt den Fokus auf die proaktive Lebensgestaltung. Durch Kreativmethoden werden Veränderungsprozesse in unterschiedlichen Themenfeldern des Alltags angestossen. Relation FraME ist ein Gestaltungsprozess, um sich Klarheit über die eigene Beziehungslandkarte zu verschaffen.
Durch das Erkennen von Muster und Potentialfelder werden Handlungsideen generiert und Interventionen geplant. Nach dem Workshop ist jede*r Teilnehmende wieder auf sich allein gestellt und nutzt den Alltag, um die Massnahmen zu testen oder umzusetzen. Beim Folgeworkshop tauschen wir uns über Erfolgserlebnisse aus. Die Interaktionsfähigkeiten der Beteiligten werden geübt und gestärkt. Positionen auf der Beziehungslandkarte können nicht nur im Workshop, sondern auch im realen Leben verrückt werden.
Wie kann ich in meinem Beziehungsnetz strukturiert und lösungsorientiert positive Veränderungen initiieren und mich selbst neu positionieren?
Tagtäglich sind wir mit komplexen Verbindungen zu anderen Menschen konfrontiert, die unseren Alltag prägen und die Verhaltensweisen in einer Wechselwirkung beeinflussen. Beziehungsmuster zu erkennen ist die Voraussetzung, um unbewusste Reaktion in Handlungskompetenz umzuwandeln.
Der Design Life Workshop richtet sich an Personen, die proaktiv im Leben agieren. In Gruppen werden zu unterschiedlichen Themenfeldern Kreativmethoden angewendet, um Situationen zu analysieren, Ideen zu generieren, Prozesse anzustossen und persönliche Erfahrungen auszutauschen.
Im folgenden Workshop wird zum Thema Beziehungen die Methode Relation FraME erfolgreich getestet.
Als Workshopleiterin wähle ich die Metapher des Bilderrahmens, um die Beziehungsgeflechte zu visualisieren. Unterschiedliche Formen von schlicht, verspielt, ausgewogen, über dick, dünn bis hin zu verschachtelt, dienen als visuelle Stütze und helfen Charakteren zu untermalen und wortwörtlich in einen Rahmen zu setzen. Ich produzierte dafür Stempel mit Rahmen-Sujets, im Format eines Post-it’s.
Alle Teilnehmenden wählen für sich eine individuelle Gruppenkonstellation aus, die sie überdenken möchten. Während sich die eine Person mit den privaten Relationen auseinandersetzt, reflektiert die andere die Teamdynamik ihres Arbeitsortes. Beide skizzieren vertieft die involvierten Menschen. «Vergesst euch selbst nicht, ihr seid die einflussreichste Person im Gefüge» , erkläre ich.
Sie setzen die Figuren in ein Verhältnis zueinander. Die Anordnung ist immer subjektiv. Relevante Kriterien wie Qualität oder Intensität der Beziehungen werden hinzugefügt, Verbindungslinien gezogen. Die persönlichen Beziehungslandkarten fotografiere ich und drucke die Bilder sogleich aus. Nun gilt es, ein Wunschszenario zu gestalten. Eine teilnehmende Person platziert eine Figur ausserhalb des Arbeitsblattes. Bei der Darstellung sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Im Gespräch verglichen die Teilnehmenden die beiden Bilder, klären Verständnisfragen und identifizieren Potentialfelder. Diese werden in einem Co-Creation-Brainstorming, mit Ideen angereichert. Jede*r Teilnehmende bestimmt selbst, welche Inputs für ihn wichtig und umsetzbar sind. Interventionen werden geplant. Die Bandbreite bewegt sich von kleinen alltäglichen Aktionen bis hin zu Laufbahnentscheidungen.
Nach der Session ist jede*r Teilnehmende wieder auf sich allein gestellt und nutzt den Alltag, um die Massnahmen zu testen oder umzusetzen. Beim Folgeworkshop tauschen wir uns über Erfolgserlebnisse aus.
Workshop
Mir ist aufgefallen, dass sich die Workshopteilnehmenden oft selber vergessen in die Beziehungslandkarte einzufügen. Bei dieser Methode müssen sie eine klare Position ergreifen, da nur das eigene Verhalten in einer Gruppendynamik verändert werden kann.
Faszinierend ist die Offenheit unter den Teilnehmenden. Da sie untereinander nicht in einer eingespielten Verbindung sind, können sie sich ehrlich kommunizieren, ohne Konsequenzen zu befürchten.
Im Interview mit mit einem Workshopteilnehmenden wurde die spielerische Form besonders positiv bewertet. Die Personen zu zeichnen war ein vertiefendes Element, da man sich gedanklich mit dem Menschen und seinen Eigenschaften auseinander setzt. Das könnte in konfliktbehafteten Situationen jedoch auch Emotional aufreibend sein.
Überprüfung
Ein Folgeworkshop finde ich zwingend notwendig. Einerseits erhöht es die Motivation, Pläne umzusetzen, andererseits kann ein ungewohntes Verhalten im Umfeld unerwartete Reaktionen auslösen. Die Emotionen können in der Gruppe wieder aufgefangen werden. Wichtig ist, sich behutsam und immer mit guten Absichten voran zu tasten. Empathie und Rücksichtnahme bilden die Grundlage.
Kurzfristig ist die Motivation der Teilnehmenden hoch, nach dem Workshop bewusst und aktiv zu interagieren. Die Langfristigkeit muss zu einem späteren Zeitpunkt überprüft werden und ist vermutlich auch personenabhängig.