Wir tun es andauernd – Tag für Tag. Ob wir nun sprechen oder nonverbal kommunizieren: Wir geben Feedback und bekommen welches.
So simpel sich das anhört, so schwierig gestaltet es sich häufig in unserer Arbeitswelt. Habe ich die Reaktion richtig gedeutet? War meine Rückmeldung angebracht? Menschliche Beziehungen bauen auf Entwicklung und Austausch. Was uns dabei hilft ist ein unmittelbares, ehrliches Feedback. Diesem Thema widmet sich meine Methode.
Wie kann an man ein konstruktives Kurzfeedback durch digitale Visualisierung vermitteln?
Zoom-Calls, Email-Flut, Slack-Nachrichten en masse. In der heutigen Zeit ist unsere Kommunikationsmöglichkeit breit gefächert.
Was als Chance erscheinen mag, birgt aber auch Gefahren – ein Austausch auf so vielen Kanälen kann zu Missverständnissen führen. Die aktuelle Krise beraubt uns des direkten persönlichen Kontakts, das Feedback des Augenblicks wird uns verwehrt. Der spontane Austausch muss digital stattfinden. Deswegen ist eine klare Message Gold wert. Was könnte uns dabei helfen; ein Hilfsmittel sein?
Wissenschaftler haben es bewiesen – Emojis können Emotionen transportieren und die Kommunikation erleichtern, denn visuelle Reize werden schneller verarbeitet und können stellvertretend für Gestik und Mimik eingesetzt werden. Was aber, wenn Text und Bild vereint werden? Wird so das Bild noch zusätzlich betont? Und wie ist es, wenn man seine eigenen Wort-Bild-Kompositionen erstellt?
Manchmal möchte man bei der Arbeit einfach mal geradeheraus sagen können, was man denkt. In Situationen, wo einem das Gegenüber nicht versteht oder man gerade anderes zu Tun hat, als eine ellenlagen Diskussion zu führen. Aber wer sagt schon direkt: «Du nervst!» Oder: «Mach mir keinen Stress.»?
Darf man so etwas überhaupt? Genau dies motivierte mich, meine Methode zu entwickeln und zu testen. Als Übungsfeld eigente sich die Teamkommunikation auf Slack. Die Anwendung erfolgte in den direkten Chats mit den Arbeitskollegen. Nach einer kurzen Einführung, wie so ein <p>Bmoji</p> erstellt werden kann, konnte die Methode angewendet werden. Durch das gemeinsamem Kreieren und die Nähe der Teammitglieder zueinander, bedurfte es keiner grösseren Erklärung der persönlichen <p>Bmoji</p>. Die Häufigkeit des Einsatzes der <p>Bmoji</p> wurde unterschiedlich gewichtet, jedoch von allen Teammitgliedern akzeptiert. Die intuitive Anwendung gelang. Nach einiger Zeit schlichen sich bei jedem Teammitglied die Lieblings -<p>Bmoji</p> ein.
Die Methode ermöglichte es, kurze Reibereien schnell ad acta zu legen. Die persönliche Gefühlslage («Ich bin heute grummelig») sowie die Wahrnehmung des Gegenübers («Du machst Stress ohne Grund») konnten übermittelt werden - das Resultat: mehr Klarheit und Verständnis.
Ergebnisse
Bei den Interviewten fand die Idee der Methode grossen Anklang. Das User-Testing ergab, dass vor allem die einfache Anwendung positiv bewertet wurde. Die Möglichkeit, die <p>Bmoji</p> benutzerdefiniert zu gestalten vergrössert die Chancen auf eine tägliche Anwendung. Eine unangenehme Situation oder Zwistigkeit kann durch ein <p>Bmoji</p> direkt angesprochen werden und gibt Anlass, die Fronten in einem persönlichen Gespräch zu klären. Ziel ist es, die <p>Bmoji</p> fest in die Team-Kommunikation zu intergieren. Wie kann dies gelingen? Nach einer kurzen Fragerunde zur Beta-Version wird ein <p>Bmoji</p>-Katalog erstellt und in den Teamchat integriert.
Methodenreflexion
Die Methode wirkt klärend, aktivierend und dialogfördernd. Unterschwellige Spannungen können schneller beseitigt werden und das Gespräch wird auf eine gemeinsame Ebene gebracht. Durch die Personalisierung der <p>Bmoji</p> erhält das Express-Feedback eine eigene Note.
