Katrin Giordano ist Handbag-Designerin und Solopreneurin. Unter ihrem Label Kagino designt sie elegante und hochwertige Taschen, die in Italien in einer traditionellen Manufaktur hergestellt werden.
Im Rahmen eines Business Re-Designs wurde jeder strategische Aspekt ihres Geschäftes überarbeitet, dabei kommt dem angestrebten Kundschaftssegment natürlich eine besonders grosse Bedeutung zu.
Während durch die schon bestehende Geschäftstätigkeit das vorhandene Kundschaftssegment einigermassen bekannt war, konnte mit der Methode des «Lifestyle Improv» dieses unter Anwendung von psychographischen Dimensionen einiges genauer erfasst und definiert werden.
Wie kann das ideale Kundschaftssegment für Kagino-Taschen - möglichst präzise und praktisch anwendbar - definiert werden?
Leider konnte der «Kagino Lifestyle Improv»-Workshop nicht vor Ort stattfinden. Durch das Improv lebt die Methode natürlich von der Interaktion der Teilnehmenden, von der Energie, die während des Improv der Nutzung des Produktes erzeugt wird.
Der Workshop wurde online durchgeführt, über Zoom und dem «Lifestyle Improv Canvas» auf Mural. Der Vorteil dieser Vorgehensweise war dann aber auch, dass ein grösserer Kreis von Kagino-Stakeholder, -Mitarbeitenden und -Nutzenden hinzugezogen werden konnte - es zeigte sich, dass die Menge und die Qualität des Inputs dadurch einiges grösser war, als wenn die Methode vor Ort durchgeführt worden wäre.
Vorbesprechung mit Kagino
In einem Vorgespräch wurde besprochen, was das Ziel des Workshops ist, und - vorallem - wer die Teilnehmenden sind.
Terminsetzung
Dadurch, dass der Workshop online durchgeführt wurde, war es einfacher, einen grösseren Kreis von Teilnehmenden zu organisieren.
Durchführung des «Lifestyle Improv»-Workshop
Für den Workshop wurde zuerst allen Teilnehmenden der Link zur Zoom-Konferenz verschickt. Nach einer kurzen Begrüssung und Einführung zum Workshop wurde der Link auf das Mural-Board in den Zoom-Chat gestellt. Nachdem sich dann alle auf dem Board gefunden hatten, wurde das Ziel und der Ablauf des Workshops nochmals in allen Details erläutert.
Wichtig war dabei vor allem die Einführung in die Kundschaftssegmentieren nach psychographischen Dimensionen und die Erläuterung der 18 Lifestyles. Nach einem Warm-Up wurden die Gruppen für den Improv-Teil gebildet, jeweils bestehend aus einem «Protagonisten» und einem «Sidekick».
Nach einem etwas harzigen Anfang beim Improv - es zeigte sich, wie wichtig das Warm-Up ist! -, nahm die Methode Fahrt auf, es wurde viel gelacht, viel diskutiert. In der anschliessend Diskussions- und Präzisierungs -Phase konnten drei primäre Kundschaftssegmente definiert werden.
Nachbesprechnung mit Kagino
In einer anschliessenden Nachbesprechung wurden die Resultate nochmals zusammengefasst und diskutiert. Die nächsten Schritte wurden angesprochen, eine Priorisierung über eine 2x2-Matrix sowie eine weitere Präzisierung dahingehend, dass die definierten Lifestyles zusammen mit den demographischen Elementen in eine «Customer Persona» zu überführen sind.
Es hat sich gezeigt, dass diese Methode des «Lifestyle Improv» zwar nicht schwierig, aber doch anspruchsvoll ist.
Einerseits ist es nötig, dass sich die Teilnehmenden in die verschiedenen Lifestyles einarbeiten, diese emphatisch erfassen können. Andererseits verlangt die Methode des Improvs eine gehörige Portion Mut und Unbefangenheit, die Lust am Spiel und Experimentieren - und des sich Exponieren! Nicht für jede*n geeignet ...
... daher wurde es auch eindeutig klar, dass ein Warm-Up ein nötiger Bestandteil dieser Methode ist. Es lohnt sich, hier genug Zeit dafür einzukalkulieren!