Methodensicherheit

Ein Kartenspiel zum Entdecken von Methoden

Von Stefan Barac (2018)

Schindler Creations rühmt sich für Design an Industriegütern in drei Disziplinen Industrial Design, Interaction Design, Service Design mit strategischer Herangehensweise. In der nahen Vergangenheit hatten die beiden Standorte und Disziplin Träger aneinander vorbei gearbeitet und kommuniziert. Bisher kultiviertes Verhalten und unzureichende Informationsverteilung führten zu behäbigen, Solitärprodukten, deren Funktionen nicht harmonieren. Einziger bisheriger Vorteil von Schindler Creations gegenüber der Konkurrenz, daß die behandelten Industrie und Investitionsgüter Tiefenwissen in CNC Bearbeitung und Maschinenprozessen voraussetzen. Die Kombination von technischem Wissen und Gestaltungsfertigkeiten mithilfe von künstlerischen Mitteln findet sich selten. Schindler Creations war in diesem Geschäftsbereich einer der Erstanbieter.

Wie erreicht man das Schaffen gegenseitigen Verständnisses für die Aufgaben und Arbeit des Gegenübers. Direkte Zusammenarbeit soll gefördert und ein Standort übergreifendes Gemeinschaftsgefühl gestärkt werden, um Designqualität und -innovation positiv zu entwickeln. Die These dieses Methodenprojekts geht davon aus, daß sich eine Gemeinschaftsbildung aus den Projekten heraus entwickeln muß. Von außen (Gründer/ Management/…) kann dieses Ergebnis nicht nachhaltig erzwungen werden. Erstmals erprobt wird das Methodenspiel im Rahmen eines Firmen internen Kickoff Workshops Ende Januar 2018. Die Frage, ob das MethodenUno zu einer lebenden Methoden Sammlung wird, gilt es ab diesem Zeitpunkt zu beantworten.

Wie erlangt man firmenweite Methodensicherheit zur kreativen Projekterarbeitung in einem mathematisch-technisch anspruchsvollen Feld?

Ausgangslage

Anhand des Schindler Creations Kickoff 2018 soll das Methodenspiel zum ersten Mal vorgestellt werden. Circa dreißig Teilnehmende aus verschiedenen Designrichtungen, wie Industriedesign, Service Design und User Interface Design zusammen mit Buchhaltern, Marketing Vertretenden und vielen anderen Bausteinen einer Designfirma an dem Testlauf teilnehmen.

Die Basis unseres Unternehmens bildeten in der Vergangenheit immer Industriedesign, dessen Umsetzenden kein Verständnis für das Schaffen eines Service Designers*Designerin hegen. Im Umkehrschluß begreifen wenige Schindler Creations Service Designer*innen auch nicht die Nöte einer Buchhaltung. Durch eine durchmischte Gruppierung der Spielenden soll Diskussion anhand der dargestellten Methoden erreicht werden, die Verständnis füreinander zum Zweck hat. Des weiteren bewegt sich Schindler Creations im Gestaltungsbereich von Industriegütern, also Maschinen und Anlagenbau, einem mechanischen Thema, das es nicht nur mit kreativem, sondern auch wissenschaftlichem Verständnis zu bearbeiten gilt. Durch den spielerischen Aspekt dieser Methodenkarten soll den Mitarbeitenden Leichtigkeit in der Themenabarbeitung zurückgegeben werden.

Vorgehen & Methodenanwendung
  1. 4D Methode
  2. Double Diamond
  3. Game theory

Workshop - Testlauf Firmen interner Kickoff 2018.
Das methodische Kartenspiel unterteilt die Kartenlevel in 4 Phasen - Farben nach dem 4D Modell von frog design (Discover - Rot/ Define - Gelb/ Design - Blau/ Deliver - Grün). 
Es werden sechs fünfköpfige Teams aus verschiedenen Bereichen, wie Organisation, Finanz, Werbung, Verkauf, Design und Management zusammengesetzt an dem Debut des Methoden Unos teilnehmen. Neben fünfzig vorgefertigten Methodenkarten werden die Teilnehmenden gebeten, jeweils eine ihnen aus dem Firmenleben bekannte Methode auf den Uno Karten in den verschiedenen Phasenkarten unterzubringen. Jedes Spielteam bekommt eine Projekt-/ Aufgabenstellung. Durch das Ergebnis des Methoden Unos sollen die Teams einen jeweiligen Projektmeilensteinplan kreieren. Nachdem die 4 Phasen nach dem Double Diamond Prinzip, divergierend und konvergierend funktionieren, kann eine Methode in mehreren Phasen auftreten. Die Game Theory gibt den weiteren Verlauf vor: In einem kompetitiven Spiel, wie Uno tritt immer tritt das Equilibrium, Gleichgewicht ein sobald ein Sieger aus dem Spiel hervorgeht. Nachdem der Sieger seine Karten ablegen konnte, tritt ein zweites System der Game Theory in Kraft, das kooperative Spiel. Zweck des Stapelns der Spielkarten war es eine Abfolge von Methodenkarten zu erzeugen, an der sich alle Mitspielenden beteiligen konnten. Diesen Stapel benutzt das Team um, in diesem Fall, einen fiktiven Projektablauf zu simulieren. Vor Allem aber noch nicht verwendete Methoden Möglichkeiten kennenzulernen und mit den anderen Mitspielenden darüber zu diskutieren, wie die Verbindungen zu dem fiktiven Projekt sein können. Eine*r der Spielteilnehmenden erklärt den anderen Anwesenden im Anschluß den entstandenen Projektplan mit Ausführungen was man übereinander im Spielteam gelernt hat und welche genannten Methoden besonders hervorgestachen.

Zum Abschluß des Workshops darf jede*r Teilnehmende ein Kartenset mit der Aufgabe die leeren Methodenkarten über das nächste viertel Jahr zu befüllen und damit die Methodendatenbank auszubauen.
 

Ergebnisse & Reflexion

Bisher ist das Projekt innerhalb der Firma auf viel Interesse gestoßen. Die Idee das Methoden Spiel in dieser Form durchzuführen existiert erst seit 11.01.2018. Deswegen können noch keine methodologischen Erkenntnisse gezogen werden. Eines fiel während der Präsentationen zu dem Thema jedoch auf. Spaß an der Arbeit durch spielerische Herangehensweise in diesem Feld zu erzeugen, beziehungsweise erzeugen zu wollen, stieß auf großteils positive Resonanz.