Nach den immensen Kulturgutverlusten im zweiten Weltkrieg wurde der Kulturgüterschutz, kurz KGS, als eigenständige Disziplin geschaffen. Der KGS unterstützt Kulturgutbesitzer*innen und -Institutionen in der Abwehr und Bewältigung von Ereignissen, welche Kulturgüter gefährden können. Die CURESYS AG berät Kulturgutverantwortliche und –Besitzer*innen in allen Belangen des Kulturgüterschutzes (Risikoanalyse, Prävention, Koordination, Notfallplanung, Einsatzstruktur).
Um die komplexen Situationen, Vorgehensweisen, Organisations-Strukturen sowie die Logistik auf einem KGS-Schadenplatz zu simulieren hat die CURESYS AG das Notfall-Simulations-Spiel entwickelt. Jede Notfallplanung wird in mehreren Iterationen in enger Zusammenarbeit mit der Kundschaft, den Blaulichtorganisationen und den beteiligten externen Sachkundigen und Liefer-Unternehmen erstellt. Alle Unterlagen werden anhand des Simulations-Spiels überprüft, allenfalls korrigiert und dienen als Vorbereitung für die Live-Grossübung und auch den realen Notfall mit allen Beteiligten.
Wie können wir komplexe, grosse KGS-Notfälle als Prototyp spielerisch, inhouse, ohne Zeitdruck und mit einer grossen Fehlertoleranz durchspielen?
Nach dem Erstellen der KGS-Notfallplanung wird eine Übung mit allen Beteiligten durchgeführt. Um die komplexen Abläufe auf dem Schadenplatz vorzubereiten wird das «Notfall-Simulations-Spiel» eingesetzt. Die Teams können im kleinen Massstab inhouse die Übung spielerisch und ohne Zeitdruck in Begleitung der CURESYS-Moderierenden durchspielen; die Planung korrigieren und die Erkenntnisse für die grosse Live-Übung einsetzen.
Die CURESYS AG setzt verschiedene Methoden ein, um die KGS-Teams auf den Notfall vorzubereiten. Eine Auswahl:
DIE GLORREICHEN SIEBEN
In enger Zusammenarbeit mit der Kundschaft werden die 7 relevanten Punkte für den Auftrag recherchiert und in einem Fachkundigen-Bericht zusammengefasst. Dieser dient als Leitplanke für den*die Auftraggeber*in und dessen übergeordneten Organisationsstrukturen und der CURESYS AG als Basis für eine Offertstellung.
Inhalt:
- Einleitung / Situation
- Gebäude
- Kulturgut-Bestände
- Gefahren-Szenario
- Kleine Risiko-Analyse
- Empfehlungen
- Fazit
NOTFALL-SIMULATIONS-SPIEL Spiel mit:
- Protagonisten*Protagonistinnen
- Kulturgut-Objekten
- Mittel (Logistik)
- Orte und Räume / Plan-Spielfeld
- Regeln
- Zufalls-Generatoren wie Würfel und Karten
KILL POTEMKIN
Bei unserer Arbeit sind wir in den letzten Jahren immer wieder auf vermeintliche Wahrheiten und Gegebenheiten gestossen, welche sich dann im Laufe des Prozesses als unwahr, unrealistisch oder schlicht nicht vorhanden herausgestellt haben. Aus dieser Erkenntnis haben wir die KILL POTEMKIN Methode entwickelt und fragen bei unseren Partnern*Partnerinnen oder Kundschaft penetrant nach wie, wie, wie, wie wird dies oder das gemacht oder wo, wo, wo sind diese Unterlagen.
In den letzten Jahren sind durch diese Methode Produkte entstanden, welche als schon vorhanden galten; dies aber nicht waren wie:
- Brandschutzdecken (Wekotex, eine Entwicklung der CURESYS AG)
- Boxlog-System für Notfallevakuationen (eine Entwicklung der CURESYS AG)
Das Notfall-Simulations-Spiel setzt die CURESYS AG in unterschiedlichen Ausführungen und mit verschiedenen zu schulenden Organisationen ein. Wir haben das Spiel immer weiter entwickelt und in verschiedenen Massstäben mit Materialien und Zufallsgeneratoren ergänzt.
Zu Beginn wurden wir eher belächelt, wenn wir mit Kisten voller «Spielzeug» und grossen Plänen / Spielfeldern bei der Kundschaft auftauchten.
Diese anfängliche Skepsis löst sich meistens schnell auf wenn die Spielenden die dahinter stehende Ernsthaftigkeit bemerken. Auch wird das Spiel sehr geschätzt, weil kein Zeitdruck herrscht, eine grosse Fehlertoleranz mitspielt und die Timeline angehalten oder gar zurückgesetzt werden kann, was ist in gross angelegten Live-Einsatzübungen nicht möglich ist.
Auch bietet das Spiel bei komplexen Gebäudestrukturen den Betreibenden und den Blaulichtorganisationen den Vorteil das Gelände und die Baugruppen im Modell zu erfassen, was den Einsatz in Kombination mit den erstellten Planunterlagen meist sehr vereinfacht oder gar ermöglicht.