Im privaten wie auch im beruflichen Umfeld ist mir vermehrt aufgefallen, wie häufig wir uns eher schwer tun damit, unsere persönlichen Stärken zu benennen oder diese überhaupt zu kennen. Oftmals wird die eigene Leistung sogar heruntergespielt, oder man entschuldigt sich dafür, Vorschläge einzubringen oder seine Bedürfnisse zu äussern.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ermöglicht die #Dare to Shine Methode eine Auseinandersetzung mit den persönlichen Stärken und nutzt hierfür Interventionen aus der positiven Psychologie und dem Coaching. Mit Ansätzen aus dem Design Thinking führt die Methode durch einen wertvollen Reflexions- und Entwicklungsprozess (Discover, Define) um an Erfolgserlebnissen anzuknüpfen. Sie befähigt Anwender*innen zudem in der kreativen Erstellung individueller Aktivierungsinstrumente (Ideate) und verankert diese für den Einsatz im Alltag (Prototype, Test).
Die Anwendung der #Dare to Shine Methode ist einfach und unabhängig der Situation oder des Kontexts, einmalig sowie auch mehrmals möglich.
Wie können wir unserer Superkräfte bewusst werden, diese in Alltagssituationen abrufen und so nachhaltig unser Selbstvertrauen stärken?
Es war mir möglich 10 interessierte und neugierige Anwender*innen aus meinem privaten, beruflichen und sportlichen Umfeld mit unterschiedlichsten Hintergründen zu gewinnen. Die Durchführung der #Dare to Shine Methode sollte einfach, spielerisch, individuell und unabhängig einer konkreten Situation oder eines konkreten Kontexts erfolgen, damit verschiedenste Anwendungsfelder abgedeckt werden konnten. Der Zugang zur Methode sollte möglichst niederschwellig sein.
Die Herausforderung bestand darin, Interventionen aus der positiven Psychologie und dem Coaching einen spielerischen und leichten Touch zu verleihen, damit sich Anwender*innen mit Freude auf eine sehr persönliche Auseinandersetzung einlassen.
Freiwillige Anwender*innen haben das #Dare to Shine Methoden-Template als PDF erhalten, welches sie durch einen persönlichen und somit individuellen Entwicklungsprozess führte. Sie hatten insgesamt 14 Tage Zeit, die Methode einmalig durchzuspielen und mir Rückmeldung, mittels anonymer Online-Umfrage, in Bezug auf die Form, die Anwendung, die Transferaufgaben und auf die Wirkung zu geben.
Da individuelle Reflexionen und Auseinandersetzungen sehr persönliche Themen beinhalteten, wird im beschriebenen Anwendungsfall zum Schutz der Privatsphäre nicht auf den Entwicklungsprozess und deren Inhalte von einzelnen Anwender*innen eingegangen.
Die #Dare to Shine Methode gleicht einem Design Prozess und führte Anwender*innen durch 4. Phasen:
1. Phase (Discover)
Die Anwender*innen setzten sich mit gelungenen Situationen, Aktivitäten und Vorhaben auseinander, indem sie eine persönliche Sammlung von Erfolgserlebnissen anlegten. Erfolge aus der Arbeitswelt und im Zusammenhang mit sportlichen Leistungen waren die meistgenannten.
2. Phase (Define)
Danach wählten sie ein einziges Erfolgserlebnis aus, welches sie am meisten mit Stolz erfüllte. Als nächstes befassten sich die Anwender*innen mit dem persönlichen Beitrag, Effort und der Leistung, welche konkret zum Erfolg geführt haben, um sich dann mit den Stärken auseinanderzusetzen, auf welche sie zugreifen konnten. Das Benennen der entsprechenden Stärken stellte für einige Anwender*innen eine Herausforderung dar, weshalb als Inspiriationsquelle eine Stärkenliste zur Verfügung gestellt wurde.
3. Phase (Ideate)
Nun ging es darum das Erfolgserlebnis, das Geleistete und die identifizierten Stärken miteinander zu verknüpfen, indem die Anwender*innen ein persönliches Powerwort mit einem # kreierten. Dieser “kreative” Prozessschritt wurde als gut machbar erachtet. Zusätzlich erhielten die Anwender*innen die Transferaufgabe ihr Erfolgserlebnis mind. einer Person im Umfeld zeitnah zu erzählen.
4. Phase (Prototype, Test)
Die Anwender*innen gestalteten dann aus dem kreierten Powerwort ihr persönliches und wirkungsvolles Aktivierungsinstrument, welches für sie mehrmals täglich sichtbar sein sollte. Dies diente der Verankerung im Alltag und wurde auf sehr unterschiedliche und individuelle Art und Weise umgesetzt. Mehrheitlich wurden Notizzettel, Sticker und Einträge im Mobilephone als Aktivierungsinstrumente benutzt.
Nach 4-6 Wochen wurden die 10 Anwender*innen erneut in Bezug auf gemachte Erfahrungen und die Wirkung der eingesetzten Aktivierungsinstrumente, mittels anonymer Online-Umfrage, um Rückmeldung gebeten. Dazwischen fanden Einzelinterviews mit einzelnen Anwender*innen hinsichtlich des Methoden-Template Designs statt.
Ergebnisse
Einige Rückmeldungen 3 Tage nach Anwendung:
Welche Wirkung hat der wiederholte Blick auf Dein Powerwort in den darauffolgenden Tagen entfaltet? (Was hat es mit Dir gemacht?)
- Hat bei mir ein gutes Gefühl ausgelöst, mich motiviert und Power gegeben :)
- Es hat eine innere Stärke und Zuversicht ausgelöst
- Stolz auf die Leistung und den daraus resultierenden Erfolg
Einige Rückmeldungen 4-6 Wochen nach Anwendung:
Welche Wirkung entfaltet der wiederholte Blick auf Dein Powerwort zum heutigen Zeitpunkt noch? (Was macht es mit Dir?)
- Es erinnert mich immer wieder daran, mich für mich und meine Bedürfnisse einzusetzen. Und vor allem dies nicht hinauszuschieben
- Es zaubert ein Lächeln und gutes Gefühl für mich
- Es spornt mich an
Reflexion
Das permanente Einholen von Rückmeldungen, in Bezug auf die Interventionen und Transfers, die Wirkung wie auch auf das Design des Methoden-Templates, waren sehr wertvoll. Es ist gelungen, durch iteratives und userzentriertes Vorgehen, eine Methode zu entwickeln, die für Anwender*innen auf einfache und spielerische Weise den erhofften Mehrwert generiert.
