Building Bridges

Eintauchen in die persönlichen Bedürfnisse jedes Teammitglieds und Ableiten gemeinsamer Spielregeln für die Gruppe.

Zeit

90–120 Minuten

Gruppengrösse

3–8 Personen 

Schwierigkeitsgrad

Methodentypologie

  • Projekt Setup
  • Warm up
  • Visualisieren & Verorten
Von Fanny Chiabaut (2018)

Die Methode Building Bridges ermöglicht Teammitgliedern, sich zu Beginn eines Projektes, durch strukturierte und visualisierte Aufgaben, besser kennenzulernen. Sie legt den Grundstein für die zukünftige Zusammenarbeit. Jede teilnehmende Person bekommt zwei Canvas zum Ausfüllen, Post-its in einer Farbe (eine Farbe pro Person) und einen Stift. Die Vorlagen beinhalten Fragen zu verschiedenen Themenbereichen mit direktem Bezug zum Projekt und der Zusammenarbeit. Diese müssen auf Post-its beantwortet werden. Die Fragen sollen die Teilnehmenden zur Reflexion animieren, damit sie ihre Erwartungen und Bedürfnisse explizit formulieren können. Aus den gesammelten Erfahrungen und Erwartungen werden Themen identifiziert und Cluster gebildet. Basierend darauf werden gemeinsame Spielregeln für die Projektzusammenarbeit festgelegt.

  • 1. Wer bin ich

    Alle Teilnehmenden sollen die Kernfrage zur ihrer Person und ihrer Rolle im Unternehmen auf die Vorlage  «Ich und meine Firma»  beantworten. Die Fragen geben die Möglichkeit, dass alle Teilnehmenden ein bisschen über sich erzählen können. Sie sind einfach zu beantworten und sollen den Teilnehmenden ein erstes positives Erlebnis geben.

  • 2. Meine Erwartungen an das Projekt

    Die Teilnehmenden beantworten als nächstes die Fragen, welche auf dem zweiten Canvas vermerkt sind:

    • Im Bereich Projekt werden die Rolle der Person, sowie ihre spezifischen Erwartungen an das Projekt, abgefragt. Dadurch werden die Teilnehmenden gezwungen, mit ihren eigenen Worten und Formulierungen das Projekt zu umreissen. Hier sollen die Teilnehmenden ein besseres Verständnis für ihre spezifische Rolle im Projekt gewinnen und relevante Aspekte ansprechen, welche ihnen unklar sind. 
    • Im Bereich Zusammenarbeit werden die Bedürfnisse für eine zufriedene und zielführende Zusammenarbeit abgeholt. Es geht darum, herauszufinden, was die einzelnen Teammitglieder benötigen, um ihre Arbeit erfolgreich zu gestalten.
    • Im Bereich «Erfahrung mit der Rolle» können die Teilnehmenden, je nach Projektart, eine andere Rolle wählen und die Erfahrungen von den Personen im Bezug auf diese Rolle abholen. Die Rolle kann z.B. Business Analyst oder UX Designer sein und wird spezifisch auf den Canvas geschrieben. Dieser Bereich stellt eine Art Informationssammlung für die betroffene Person dar, die diese «neue» Rolle einnimmt, und hilft ihr, die Wahrnehmung anderer Teammitglieder besser zu verstehen.
  • 3. Visualisiertes Vorstellen Runde

    Alle Teilnehmenden stellen den anderen Teammitglieder ihre beiden Canvas vor und gehen jedes Post-It kurz durch. Die Canvas «Ich und meine Firma» werden beieinander an die Wand gehängt.

  • 4. Clustering von der Erwartungen und Erfahrungen

    Die Canvas «Meine Erwartungen an das Projekt» werden auf einer Linie nebeneinander an die Wand gehängt. Mit dieser Anordnung sind die Post-Its in die Bereiche Projekt, Zusammenarbeit und «Erfahrung mit der Rolle» verteilt. Die Gruppe soll die Post-Its bei Bedarf gruppieren, wenn Clusters erkannt werden.

  • 5. Unsere Spielregeln für die Zusammenarbeit

    Die Teilnehmenden müssen Vorschläge für Spielregeln auf Post-Its schreiben. Sie können auf Post-its, die bereits an der Wand sind, zurückgreifen, oder Neue schreiben. Jeder Vorschlag wird erläutert und es wird in der Gruppe abgestimmt, ob er als Spielregel aufgenommen oder beispielsweise umformuliert wird. Teilnehmende, welche einen Vorschlag nicht als Regel annehmen wollen, sind gebeten, einen Gegenvorschlag einzubringen, damit jede Person hinter allen Spielregeln stehen kann.

Rollen

Alle Personen, die einen konkreten Beitrag zur Problemlösung leisten.

Teilnehmende (Fachkundige)

  • Personen, welche die relevanten IST-Prozesse gut kennen (und regelmässig damit arbeiten) und mit der neuen Lösung arbeiten werden
  • Personen, welche die relevanten Technologien gut kennen
  • Personen, welche die Anforderungen / die Ziele gesetzt haben (oder Stv.)
  • Weitere Personen, welche im Projekt mitarbeiten werden (Testers, Trainers)
  • Business Analysts (welche die Anforderungen übersetzen)
  • Projektleitende, Product Owner, welche die Prioritäten vom Projekt kennen

Moderator*in & Time Keeper:

  • Der Workshop kann durch den Business Analyst oder einen Coach/Scrum Master durchgeführt werden.
Benötigtes Material
Kick-Off
Kick-Off

Tipps

Empathie und Vertrauen sind wichtige Erfolgsfaktoren bei diesem Workshop. Dabei ist wichtig zu vermitteln, dass die Teilnehmenden nichts Falsches schreiben oder sagen können.

Es ist wichtig, dass jedes Projekt-Mitglied seine Aufgaben macht. Falls die moderierende Person im Projekt eine aktive fachliche Rolle spielt, dann sollte die Person auch die im voraus Canvas ausfüllen, damit sie die Moderation im Fokus behält.

Die moderierende Person hat hier auch die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen und innovative Vorschläge einzubringen bezüglich Kommunikationskanälen, Fragelisten, Meetings, Tools, Methoden, etc.