Der gute Schiedsrichter

Die Effizienz von Meetings unter Leitung eines Schiedsrichters oder einer Schiedsrichterin auf spielerische Art steigern und Fairplay fördern.

Zeit

abhängig vom Meeting

Gruppengrösse

3–12 Personen 

Schwierigkeitsgrad

Methodentypologie

  • Kommunikation & Kultur
Von Nathalie Stenger (2018)

Die Methode beschreibt eine spielerische Weise, um Meetings zu fokussieren und das Zeit- und Ressourcenmanagement effizienter zu gestalten. Anstelle einer einzigen Person, welche die Sitzung leitet, können alle Teilnehmenden den Ablauf aktiv beeinflussen. Der Key-Aspekt liegt hier in der gemeinsamen Gestaltung der Regeln sowie dem*der Schiedsrichter*in, welche*r für deren Einhaltung sorgt.

  • 1. Spielmaterial

    Aktionskarten

    • Kaffeekarte → Ich brauche eine Pause
    • Gelbe Karte → Diese Diskussion / dieses Thema ist hier fehl am Platz

    Parkplatz
    Ein Bereich in dem Themen notiert werden, welche nicht im Rahmen des aktuellen Meetings besprochen werden

  • 2. Spielfiguren

    Spielende

    • Alle Teilnehmenden sind Spielende
    • Jede Person, die mitspielt, besitzt eine Kaffee- und Gelbe Karte, welche sie jederzeit einsetzten darf, um dem*der Schiedsrichter*in zu signalisieren, dass er*sie eingreifen muss. Die Aktionskarten dürfen beliebig oft eingesetzt werden.
    • Alle Spielenden haben die Verantwortung, dass die Zeit eingehalten wird. Der Einsatz der Aktionskarten soll sie dabei unterstützen.

    Der*die Schiedsrichter*in

    • Eine Person, die mitspielt, übernimmt zusätzlich zur Rolle des*der Spielenden die Aufgaben des Schiedsrichters oder der Schiedsrichterin. Das bedeutet, alles, was ein*e Spielende*r darf, darf auch der*die Schiedsrichter*in.
    • Während des Meetings sorgt der*die Schiedsrichter*in dafür, dass die Spielregeln eingehalten werden, hierzu darf er*sie die jeweiligen Teilnehmenden quasi ermahnen und auf die vereinbarten Regeln aufmerksam machen.
    • Aktionskarten durchzusetzen: Sobald eine Person, die mitspielt, ihre Aktionskarte einsetzt, liegt es im Ermessen des Schiedsrichters oder der Schiedsrichterin, in die laufende Diskussion einzugreifen. Hierzu darf er*sie die Diskussion beenden und das Thema auf dem Parkplatz platzieren oder timeboxing anwenden.
  • 3. Spielanleitung und Regeln

    Um das Meeting vorzubereiten, erarbeiten die Teilnehmenden gemeinsam folgende Punkte:

    • Was wollen wir mit dem Meeting erreichen? Hier eignet sich die Methode «Job to be done»
    • Wie viel Zeitaufwand möchten wir betreiben, um dieses Ziel zu erreichen?
    • Regeln festlegen. Überlegt euch, welche Regeln sinnvoll sind aufzustellen. Hier soll jede teilnehmende Person die Möglichkeit haben, ihre Bedürfnisse und Erwartungen an das Meeting einzubringen. Die Regeln müssen während des Meetings für alle gut sichtbar, zum Beispiel auf einem grossen Poster, platziert werden.
  • 4. Durchführung

    • Zu Beginn wird ein*e Schiedsrichter*in festgelegt (diese Rolle sollte in jedem Meeting rotieren).
    • Jede Person, die mitspielt, erhält ihre Aktionskarten.
    • Während die einzelnen Traktanden abgearbeitet werden, sorgt der*die Schiedsrichter*in für die Einhaltung der Regeln und Durchsetzung der Aktionskarten.
Rollen
  • Schiedsrichter*in
  • Spielende
Benötigtes Material
  • Aktionskarten
  • Uhr
  • Flipchart
Die gelbe Karte → Diese Diskussion / dieses Thema ist hier fehl am Platz.
Die gelbe Karte → Diese Diskussion / dieses Thema ist hier fehl am Platz.

Tipps

Die Rolle des Schiedsrichters oder der Schiedsrichterin muss von allen Teilnehmenden akzeptiert werden, ebenso muss ein gewisses Vertrauen bestehen, dass niemand die Aktionskarten missbraucht.

Die Methode eignet sich besonders für wiederkehrende Meetings, da hier die Struktur fix ist.

Je nach Bedürfnissen des Teams können die Aktionskarten angepasst werden, zum Beispiel für konkrete Fälle wie «Meinung der technischen Leitung einholen».

Die Regeln können immer wieder angepasst werden, je nach Bedürfnissen der Teilnehmenden.