Der zündende Funke

Gemeinsame Auseinandersetzung und Schärfung des Wirkungsziels von Projekten und Ideen 

Zeit

40 Minuten

Gruppengrösse

ab 2 Personen

Schwierigkeitsgrad

Methodentypologie

  • Projekt Setup
  • Problem (Re-) Definition
Von Rahel Stauffiger (2024)

Der zündende Funke steht für das «Warum» hinter jedem Projekt. Die Methode hilft Projektteams bei der gemeinsamen Auseinandersetzung mit der Sinn- und Wirkungsfrage ihrer Idee und unterstützt sie darin, diese auf den Punkt zu bringen. Im Zentrum der Methode steht der Streichholz-Pitch: Eine Person pitcht die Idee, die andere hört zu und notiert das Gehörte. Aber: die Zeit ist begrenzt, denn die Idee kann nur so lange erklärt werden, wie das Streichholz brennt. Anschliessend wird die präsentierte Idee in Anlehnung an den Golden Circle von Simon Sinek (vgl. The Golden Circle - Simon Sinek), den Kategorien «Warum», «Wie» und «Was» zugeordnet. Allfällige Lücken werden dadurch sichtbar und die gemeinsame Auseinandersetzung sowie eine präzise Formulierung des «Warum» ermöglicht. 

  • 1. Vorbereitung und Einführung (3')

    Pro Team braucht es eine Person mit einer Idee (Person A) und mind. eine Person, die zuhört und entlang der Anleitung durch die Methode führt (Person B). Person B erklärt den Ablauf und verteilt Streichholzschachteln (mittellange Streichhölzer), ein mit Wasser gefülltes Gefäss, Notizpapier und Stifte. 

  • 2. Streichholz-Pitch (1')

    Person A, zündet ein Streichholz an und erzählt so lange, worum es bei der Idee geht, bis das Streichholz abgebrannt ist. Es gibt keine Vorgabe, was erzählt werden soll. Person B hört zu und macht sich während dem Pitch Notizen auf einem weissen Blatt Papier.  

  • 3. Einordnen und Spiegeln (10')

    Person B nimmt jetzt den Golden-Circle-Canvas zur Hand und erklärt den nächsten Schritt: Das Einordnen und Spiegeln. Im Anschluss überträgt Person B ihre Notizen auf den Golden Circle und kommentiert dabei laut. Person A, die zuvor gepitcht hat, hört erstmal nur zu.  

  • Kommentieren und Ergänzen (10')

    Erst nachdem Person B ihre Notizen übertragen und das Gehörte zurückgespiegelt hat, darf Person A kommentieren und ergänzen. Gemeinsam wird der Golden-Circle-Canvas noch einmal überarbeitet.  

  • 5. «Warum» ausformulieren (5')

    Basierend auf dem Canvas wird das «Warum» in einem Satz ausformuliert. Sollte es mehrere Versuche benötigen, kann der Satz erstmal auf einem leeren Blatt entworfen und die finale Version dann auf die Linie unterhalb des Golden Circle notiert werden.  

  • 6. Nächste Schritte definieren (5’)

    Zum Schluss wird besprochen, wie es von hier aus weitergeht. Sind sich alle einig oder braucht es einen weiteren Workshop zur Klärung des «Warum»? Gibt es noch Unklarheiten oder Lücken, die in einem nächsten Schritt zu schärfen sind?  

Rollen
  • Projektverantwortliche*r 
  • Zuhörer*in (Empfehlung: Diese Person übernimmt in Zweierteams auch die Moderationsrolle)  
Benötigtes Material
  • Streichhölzer (Empfehlung: Streichhölzer mit einer Länge von mind. 9 cm verwenden, entspricht einer Brenndauer von ca. 50 Sekunden) 
  • Mit Wasser gefülltes Gefäss, um das Streichholz zu löschen 
  • Anleitung inkl. Golden-Circle-Canvas
  • Leeres Notizpapier  
  • Stifte 
Material für die Anwendung «Der zündende Funke»
Material für die Anwendung «Der zündende Funke»

Tipps

Die Einteilung im Golden Circle ist keine exakte Wissenschaft und kann daher unterschiedliche Perspektiven auf das Projekt sichtbar machen. Darum geht es: Die Methode soll dem Team bei der gemeinsamen Auseinandersetzung und Einigung auf das «Warum» helfen.  

Vorsicht: Gibt es einen Rauchmelder in den Workshop-Räumlichkeiten? Im Vorfeld abklären! 

Verwendet lange Streichhölzer, sie sollten mindestens 50 Sekunden brennen. 

Nur ein kurzes Streichholz vor sich zu haben, löst bei einigen Personen Stress aus. Die Methode funktioniert auch, wenn bis zu drei Streichhölzer pro Pitch zur Verfügung gestellt werden.  

Die Methode funktioniert zu zweit, es kann aber auch eine dritte Person als Moderator*in eingesetzt werden.