Hall of Fail Awards

Fehlern den Schrecken nehmen

Zeit

70–100 Minuten

Gruppengrösse

3–7 Personen

Schwierigkeitsgrad

Methodentypologie

  • Bewerten & Feedback
Von Stephanie Zeller (2024)

Die Methode «Hall of Fail Awards» unterstützt Teams dabei, in einer lernorientierten Haltung über Fehler (gemeint sind damit auch Misserfolge) zu sprechen und gemeinsam zu reflektieren. Ein spielerischer Ansatz mit einem humorvollen Narrativ erleichtert den Zugang. Das Team agiert als Jury für den «Hall of Fail Award», der bald verliehen werden soll. Chancen auf den Award haben Fehler, aus denen viel gelernt werden konnte oder aus denen neue Ideen entstanden sind. Das Team nominiert Fehler, jedes Teammitglied erhält Feedback zum eingebrachten Beispiel, ein Fehler gewinnt den Award und hält Einzug in die «Hall of Fail».

  • 1. Ablauf erklären und Narrativ vorstellen (5')

    Eine moderierende Person erklärt den Ablauf und stellt das Narrativ vor.
    Das Team agiert als Jury für den «Hall of Fail Award», der bald verliehen werden soll. Chancen auf den Award haben Fehler (gemeint sind damit auch Misserfolge), aus denen viel gelernt werden konnte oder durch die neue Ideen entstanden sind. Das Team nominiert Fehler, jedes Teammitglied erhält Feedback zum eingebrachten Beispiel und ein Fehler gewinnt den Award.

  • 2. Fehler nominieren (5')

    Jedes Teammitglied überlegt für sich, welchen Fehler es nominieren möchte. Es sollten natürlich Fehler aus dem eigenen Arbeitskontext sein.
    Der Bereich «Check» im Canvas unterstützt bei der Auswahl und zeigt auf, ob ein Fehler geeignet für den Award sein könnte. Hierfür werden die Fragen beantwortet und es wird an der passenden Stelle angekreuzt. Ein Fehler ist geeignet, wenn die Antworten die Aussagen in der Checkliste eher bestätigen.

  • 3. Nominierung begründen (15')

    Die Fehler bekommen Gesichter. Sie werden als Monster dargestellt. –  Allerdings als sympathische Monster.
    Alle malen/kleben ihr Monsterbild in den Bilderrahmen auf ihrem Canvas.

    Nun benötigen die Fehler noch monstermässige Künstler*innennamen. Alle schreiben den Namen ihres Fehlers unter das Bild.
    Im Bereich «Steckbrief» beschreiben alle ihre Fehler mit ein paar Stichworten. Folgenden Fragen können dabei als Orientierung dienen:
    In welcher Situation ist der Fehler entstanden? Was hatten wir uns eigentlich erhofft? Was ist stattdessen passiert? Welche Faktoren könnten dazu geführt haben?
    Anschliessend notieren alle im Bereich «Nominierung» Gründe für ihre Nominierung. Als Grundlage können hier die Überlegungen aus dem Bereich «Check» stichwortartig beschrieben werden.

  • 4. Nominierte vorstellen (15-30')

    Nacheinander stellen sich alle gegenseitig ihre Nominierten vor.

  • 5. Schriftliches Feedback (15-30')

    Die Canvases werden nun im Kreis herumgereicht. Im Bereich «Feedback» können alle den anderen Teammitgliedern Feedback geben und Notizen machen (eigene Beobachtungen, Ideen, Ermutigung, Tipps für das nächste Mal etc.).

  • 6. Stimmenvergabe (10')

    Die Canvases werden an eine Wand/Pinnwand gehängt.
    Alle überlegen einzeln, welchem Fehler sie ihre Stimme für den «Hall of Fail Award» geben möchten. Jede*r schreibt ihre/seine Begründung für die Wahl auf ein Post-it (z. B. Aspekte des Fehlers oder Learnings, die persönlich als besonders wertvoll empfunden wurden, eine Verbesserung, die seither beobachtet wurde etc.).
    Alle kleben gleichzeitig ihre Post-its zum gewählten Fehler ins Feld «Stimmen & Laudatio».

  • 7. Laudatio (5')

    Der Fehler mit den meisten Post-its/Stimmen gewinnt den «Hall of Fail Award» und geht ein in die «Hall of Fail». Applaus!
    Es folgt nun eine Laudatio, in der die Begründungen auf den Post-its vorgelesen werden. Es darf auch noch ergänzt werden.
    Auf Wunsch können auch die nächstplatzierten Fehler durchgegangen und gewürdigt werden und es sollte natürlich auch gefeiert werden.

Rollen
  • Team von 3–7 Personen
  • 1 Person aus dem Team, die moderiert
Material
  • «Hall of Fail Awards»-Canvas (1 Ausdruck pro Person in DIN A2 oder DIN A3)
  • Post-its (wenn vorhanden, in Sternform)
  • Stifte
  • Pinnwand
  • Auf Wunsch Monsterbilder (Sticker, ausgeschnittene Icons o. ä.), ansonsten können die Monster auch gemalt werden
Ausschnitt aus dem Canvas
Ausschnitt aus dem Canvas
Material für 4 Personen
Material für 4 Personen
Es kann gezeichnet oder geklebt werden.
Es kann gezeichnet oder geklebt werden.

Tipps

Fehler/Misserfolge als Lerngelegenheiten zu verstehen, erfordert Übung. Es wird daher empfohlen, die Methode regelmässig anzuwenden.

Wenn verschiedene Hierarchieebenen vertreten sind, sollte die vorgesetzte Person als Beispiel vorangehen und ihren Fehler/Misserfolg zuerst vorstellen.

Geeignet für eher reife Teams. Für Teams in Krisen- oder Konfliktsituationen sind andere Methoden besser geeignet. Und natürlich ist Freiwilligkeit eine Gelingensbedingung.