Lifestyle Improv

Psychographisches Segmentieren der Kundschaft durch Methoden des Improv Theaters.

Zeit

1–3 Stunden

Gruppengrösse

5–8 Personen

Schwierigkeitsgrad

Methodentypologie

  • Ideen kreieren
  • Visualisieren & Verorten
Von Fides Fierz (2021)

Die Methode Lifestyle Improv ermöglicht es, das Kundschaftssegment für ein bestimmtes Produkt auf spielerische Weise zu definieren. Zu zweit wird das Benutzen des Produktes im Sinne eines Improv Theaters durchgespielt, während sich der Rest des Teams, mit Hilfe der Lifestyle Segment Cards, von der Vorstellung inspirieren lässt.

Die Segmentierung erfolgt dabei nach psychographischen Kriterien: der Lifestyle eines möglichen Kundschaftssegmentes wird definiert, die demographischen Dimensionen dienen hier einzig als Ergänzung und weitere Verfeinerung auf dem Weg zu einer voll ausgebildeten «User Persona».

  • Methodenvorstellung durch Facilitator*in

    Begrüssung des Teams durch den*die Facilitator*in und Vorstellung der Methode. Kurze Einführung in die psychographische Segmentierung und das Improv Theater.

  • Einführung in die 18 Lifestyles sowie die ergänzenden Dimensionen

    Der*die Facilitator*in verteilt die Lifestyle Cards, ein Set pro teilnehmende Person, sowie den Lifestyle Canvas. Die 18 Lifestyles werden kurz, einer nach dem anderen, erklärt und besprochen, ebenso die ergänzenden demographischen Dimensionen.

  • Einführung in das Improv Theater

    Der*die Facilitator*in erklärt, wie das Improv Theater es ermöglich, sich in das Kundschaftssegment einzufühlen und dabei selbst-auferlegte Barrieren durch Creative Thinking zu entfernen. Es wird nicht «die richtige Antwort» gesucht, die Methode erlaubt es, sich spielerisch an mögliche Lösungen heranzutasten.

  • Vorstellungsrunde und Warm-Up

    Falls sich die Workshop-Teilnehmende nicht kennen, wird hier eine kurze Vorstellungsrunde eingeschoben. Diese kann auch gleichzeitig verknüpft werden mit einem Warm-Up. 

  • Auswählen der Improv-Teams

    Die Methode kann, je nach Komplexität der Fragenstellung, der Grösse des Teams und der zur Verfügung stehenden Zeit, ein- oder auch mehrmals durchgeführt werden. Pro Runde wird je ein Improv-Team, bestehend aus Hauptperson und «Sidekick», benötigt. 

  • Improv-Runde

    Nun wird im Improv-Theater die Benutzung des Produktes (oder des Services) durchgespielt, der Timer wird dabei auf 4 Minuten gesetzt. Die Hauptperson spielt, in ihrer Rolle als User, die Benutzung des Produktes in einem sinnvollen Rahmen vor, zum Beispiel der Ablauf eines Tages. Der Sidekick spielt dabei eine unterstützende Rolle, stellt «ja, und...»-Fragen und hilft allgemein dabei, die Story im Fluss zu halten. Die übrigen Workshop-Teilnehmenden lassen sich dabei zu einer Segmentierung der vorgespielten Kundschaft inspirieren.

  • Austausch

    Nach Ablauf der 4 Minuten stellt jede am Workshop teilnehmende Person einzeln ihre Segmentierung vor, sowie ihre Gedankengänge dazu. 

  • Diskussion

    Anschliessend leitet der*die Facilitator*in über in eine offene Diskussion. Das Ziel ist, sich im Team auf zwei bis drei primäre Kundschaftssegmente zu einigen, die dann als «User Persona», in einem nächsten Schritt, weiter verfeinert werden können.

Rollen

Workshop-Facilitator*in

Workshop-Teilnehmende
möglichst divers zusammengesetzt. Die Hauptperson und der «Sidekick» werden unter den Workshop-Teilnehmernden ausgewählt.

Benötigtes Material
  • Das Produkt, für dessen Verwendung die ideale Kundschaft gefunden werden soll: entweder ein tatsächliches Prop, oder eine Prototypen oder aber auch eine Repräsentation des Produktes oder des Services. Die einzige Voraussetzung: es soll in die Hand genommen werden können.
  • Pro Teilnehmer einen Satz «Lifestyle Segmentation Cards» mit den dazugehörenden Erklärungen der verschiedenen Lifestyles
  • Einen ausgedruckten Lifestyle Canvas pro Person und Durchgang
  • Einen Time Timer
  • Für Online-Workshops: Zugang zum Mural-Board

Tipps

Das Durchführen eines Improvs ist zwar nicht schwierig, aber anspruchsvoll. Es lohnt sich hier, ein Warm-Up durchzuführen, damit die Hemmschwelle heruntergesetzt werden kann.

Je nach Komplexität des Produktes und des Workshop-Teams können auch mehrere Runden Improv durchgeführt werden.