Meine Landkarte

Ein Tool zum informellen Kennenlernen in einer formellen Situation: Bewerber*innen und/oder Teammitglieder abseits der üblichen Wege.

Zeit

30–60

Gruppengrösse

2–4 Personen

Schwierigkeitsgrad

Methodentypologie

  • Kommunikation & Kultur
Von Stefanie Lederer (2022)

«Meine Landkarte» ermöglicht es, Personen im Arbeitsumfeld (besser) kennenzulernen und dabei die üblichen, oft oberflächlichen Wege zu verlassen. Die Methode eignet sich, um dem Bewerbungsgespräch eine neue Tiefe zu geben und hinter mögliche Konventionen zu blicken oder (neue) Kolleg*innen besser und ganzheitlicher kennenzulernen. Gleichzeitig steht «Meine Landkarte» für eine transparente, persönliche Unternehmenskultur und gibt so einen ersten Einblick in die Werte, für die das Unternehmen steht.

  • 1. Definition

    Im ersten Schritt werden im Team die Punkte definiert, die auf eurer Landkarte abgefragt werden sollen. Was macht euch aus und wofür steht ihr, was wollt ihr von eurem Gegenüber tatsächlich wissen?

  • 2. Erstellen

    Es folgt die Erstellung der Karte. Gestaltet die Karte, wie sie zu euch und eurem Unternehmen passt. Legt die Vorlage entsprechend eurer in der Definition erarbeiteten Punkte an, so dass die Landkarte von der adressierten Person ausgefüllt werden kann.

  • 3. Ausfüllen

    Jede adressierte Person hat 30 bis maximal 60 Minuten Zeit, die Landkarte auszufüllen. Dies geschieht in Einzelarbeit und unabhängig von den anderen involvierten Personen. Ab der zweiten Ebene der Landkarte können dabei beliebig viele Ebenen und Punkte hinzugefügt werden.

  • 4. Austausch

    Jede adressierte Person stellt seine Landkarte selbstständig vor und erzählt zu den einzelnen Punkten. Andere Teilnehmende können Fragen stellen oder einzelne Bausteine kommentieren. In diesem Schritt geht es um den Austausch und den Dialog.

  • 5. Und jetzt? (optional)

    Findet die Landkarte im Bewerbungsgespräch Anwendung, wird dem*der Bewerber*in transparent mitgeteilt, wann sie erneut zum Einsatz kommt. So kann sie zum Beispiel im Probezeit-Gespräch weiter wachsen oder dem Team vorgestellt werden, um den*die neue*n Kolleg*in kennenzulernen.

Rollen

Anleitende Person
Es sollte immer jemand mit Methodenkenntnis und Anwendungserfahrung dabei sein, um die Methode allen Teilnehmenden zu erklären und näher zu bringen.

Vetrauenschaffende Person (kann identisch sein mit der anleitenden Person)
Der Erfolg der Methode basiert darauf, dass Teilnehmende bereit sind, sich zumindest ein Stück weit zu öffnen und die formelle Ebene zu verlassen. Es braucht daher jemanden, der*die im Gespräch dafür sorgt, dass sich alle Teilnehmenden wohlfühlen und das nötige Vertrauen zu allen anderen haben.

 

Benötigtes Material
  • Vorlage «Meine Landkarte»
  • Stifte
  • Papier + Stift für Notizen
«Meine Landkarte» - Die finale Version der Firma May.
«Meine Landkarte» - Die finale Version der Firma May.
Ausfüllen der Landkarte
Ausfüllen der Landkarte
Beispiel einer ausgefüllten Landkarte
Beispiel einer ausgefüllten Landkarte
Beispiel einer ausgefüllten Landkarte
Beispiel einer ausgefüllten Landkarte

Tipps

Seid transparent. Erklärt den Teilnehmenden, warum ihr die Methode einsetzt und was mit der Landkarte weiter passiert. Dadurch schafft ihr Vertrauen und eine gute Basis für den Umgang miteinander und die Offenheit eures Gegenübers.

Denkt daran, dass es ein Austausch auf Augenhöhe werden soll. Setzt euer Gegenüber nicht unter Druck, alle Felder gleichermaßen oder überhaupt auszufüllen. Wenn jemand etwas nicht (ausführlich) preisgeben will, ist das immer in Ordnung.

Es gibt kein «falsch» oder «richtig». Wenn die erste Ebene der Landkarte offen formuliert ist, lasst offene Antworten zu. Wollt ihr konkrete Informationen erlangen, dann formuliert die erste Ebene entsprechend konkret.