Metaphorische Verdichtung

Über spielerische Fragestellungen zum kollektiven Wunsch- und Selbstbild.

Zeit

70–120 Minuten

Gruppengrösse

2–5 Personen 

Schwierigkeitsgrad

Methodentypologie

  • Projekt Setup
  • Warm up
  • Problem (Re-) Definition
  • Visualisieren & Verorten
Von Heidi Bernard (2018)

Die Methode «Metaphorische Verdichtung» erleichtert den Teilnehmenden den Einstieg in die Selbstreflexion. Sie ermöglicht dadurch Essenzen eines komplexen Zusammenhangs herauszufiltern, um diese im Kollektiv zu verorten. Daraus entsteht rasch ein gemeinsames Wunsch- und Selbstbild, welches Konvergenzen und/oder Divergenzen aufzeigt, sowie Hinweise über die Relevanz einzelner Themenfelder liefert. Das im Kollektiv entwickelte Ergebnis dient als visualisierte Arbeitsvorlage für (Re-)Branding und/oder Organisationsentwicklungsprozesse.

  • 1. Vorbereitung (6')

    Die moderierende Person bereitet gemäss Vorlage das Whiteboard vor und stellt auf dem Tisch die Utensilien bereit.

  • 2. Assoziieren (8')

    Alle Teilnehmenden notieren für sich, zu den jeweiligen Fragestellungen eine Assoziation und drei damit verbundene Eigenschaftswörter/Adjektive.

    • Eigenschaftswort je auf ein Post-It
    • separate Post-It Farbe für jede teilnehmende Person

    Ist-Zustand Frage: Wenn Ihr Unternehmen/Ihre Abteilung ein Auto wäre, was für ein Auto wäre es und welche drei Eigenschaften verbindet Ihr damit?

    Soll-Zustand Frage: Wenn Ihr Unternehmen/Ihre Abteilung ein Auto wäre, was für ein Auto sollte es künftig sein und welche drei Eigenschaften verbindet Ihr damit?

  • 3. Vorstellen (4' pro Person)

    Im vier-Minuten-Rhythmus stellen die Teilnehmenden die Assoziationen zu den Ist- und Soll-Zustand Metaphern Auto, der Gruppe vor. Sie hängen dazu die Post-Its mit den Eigenschaftswörter/Adjektive ins entsprechende Feld auf dem vorbereiteten Whiteboard. Der Ist-Zustand befindet sich links, der Soll-Zustand rechts.

    Zwei Mal Schritt 1. (assoziieren) und Schritt 2. (vorstellen) wiederholen:

    • Mit der Metapher Tier
    • Mit der Metapher Pflanze
  • 4. Sortieren (8')

    Auf der entsprechenden Seite – der Ist-Zustand befindet sich links, der Soll-Zustand rechts – gruppieren die Teilnehmenden gemeinsam die Post-Its mit den Eigenschaftswörter/Adjektive zu clustern.

  • 5. Verorten (4')

    Je mehr Farben ein Cluster enthält, umso mehr Teilnehmende haben sich hierfür ausgesprochen; entsprechend der Anzahl Farben wird der Cluster weiter oben oder unten ans Whiteboard gehängt.

  • 6. Bewerten (4')

    Jede teilnehmende Person hat die Möglichkeit, drei für sie aussagekräftige Cluster zu wählen und mit einer eigenen Punktsticker-Farbe zu markieren. Die markierten Cluster werden am Whiteboard neu verortet. Existieren im Ist- und/oder Soll-Zustand gleiche Clustergruppen, dann werden diese zusammengeführt.

  • 7. Abschluss (2' pro Person)

    Der Workshop wird mit einer kurzen Feedback-Runde abgeschlossen, die Ergebnisse werden fotografiert.

Rollen
  • Moderator*in/Vermittler*in
  • Inhaber*in/Mitarbeitende Person
  • allenfalls Stakeholder
Benötigtes Material
  • Post-Its in verschiedenen Farben (pro teilnehmende Person eine Farbe)
  • Punktsticker in verschieden Farben (pro teilnehmende Person eine Farbe)
  • Marker-Stifte
  • Stuhl für jeden teilnehmende Person
  • Tisch oder eine Schreibunterlage für jede teilnehmende Person
  • Whiteboard
  • Klebeband
  • Stoppuhr
Verortung zwischen Ist- und Soll-Zustand
Verortung zwischen Ist- und Soll-Zustand

Tipps

Es ist eine verspielte Methode. Daher kann sie im ersten Moment auch Irritation auslösen. Es bewährt sich, ohne grosse Erklärungen zu beginnen.

Der Gruppenzusammenstellung sollte eine besondere Beachtung geschenkt werden; da beispielsweise je nach Unternehmenskultur unterschiedliche Hierarchiestufen in der Gruppe Einfluss auf die Resultate haben können.

Die jüngste mitarbeitende Person soll ihre Assoziationen zuerst vorstellen (wie in japanischen Meetings).