Die Methode SMART KEY ermöglicht es, festgefahrene Prozesse wie zum Beispiel immer gleiche Herangehensweisen von Gestaltung oder Problemlösung zu durchbrechen. Sie dient als Anleitung, um in ein Open Mode Mindset umzuschalten und somit Kreativität zu entschlüsseln. Ängste und Hindernisse werden für einen Moment weggeschlossen und Mut-zu-Mut sowie kreative Problemlösung kultiviert.
Durch explorative und analoge* Kreativtechniken wird während des Prozesses bewusst auf einen Gegenpol zur Digitalisierung gesetzt. Im Vordergrund steht das Machen und Erleben, anstatt Denken und Planen. Die Aktivierung der Sinne ist das Schlüsselwerkzeug der Methode. Sie triggert Inspiration und laterales Denken, trainiert Reaktion und Bewusstsein.
Durch diese Aktivierung und kleinen sichtbaren Erfolgserlebnissen, die durch Gestaltungsprozesse visualisiert werden, kann Vertrauen in die eigene Kreativität gewonnen werden. Smart Key schafft die Rahmenbedingung zu radikaler Ideenfindung und experimenteller Innovation.
«Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind» oder «Kreativität ist Intelligenz, die Spaß macht» , pflegte Albert Einstein zu sagen.
Die Keywords SHUT DOWN, OPEN UP, UNLOCK dienen uns während des Workshops als verbales Werkzeug, das von Teilnehmenden und Facilitatoren oder Facilitatorinnen immer wieder als Mindset Codes laut ausgerufen werden. Dies bringt alle Teilnehmenden humorvoll und spielerisch auf Augenhöhe und dient zur Beobachtung sowie Selbstreflexion.
Der geeignete Rahmen für Smart Key ist ein Workshop-Format. Sie kann ferner als Warm-Up für Co-Creation eingesetzt werden. Anwendungsbereiche sind Design, Innovation, Teambildung und Sensibilisierung.
1. Setting
Inspirierendes Setting aufbauen in dem sich Kursteilnehmenden wohlfühlen. Vorbereiten und Bereitstellen von Material für analoge Intervention.
2. Shut Down / Wegschliessen (15')
Im ersten Schritt ermutigt der*die Facilitator*in die Teilnehmenden, jegliche Störfaktoren und Ablenkungen, die sie am freien Denken hindern, in eine physische Box legen. Als Workshop Opening werden Handys und Electronic Devices in die Box eingesammelt. Handys sind Key-Ablenker für Vertiefungsprozesse, die uns immer wieder aus der Konzentration/Situation herausreißen. Als nächster Key-Point wird vom*von der Facilitator*in auf die Design Thinking Sprachverwendung und Ihre Wirkung hingewiesen. Das «Yes But…» wird als nächstes weggeschlossen. Durch Fragestellungen kann nun eruiert werden was uns am freien Denken hindert. Alles wird auf Zettel aufgeschrieben, laut ausgesprochen und ebenfalls in die Box gelegt.
Fragestellungen:
- In Welchem Zusammenhang treffen wir immer wieder auf das «Yes But...»?
- Was schliessen wir für heute...diesen Workshop weg?
Faktoren: Wachstums-/Optimierungs-/Leistungsdruck, technische oder finanzielle Möglichkeiten, festgefahrene Prozesse und Gewohnheiten, Kontrolle über den Vorgang, Angst vor Fehler, Wettbewerbs- und Konkurrenzdenken.
Spielregeln Codewort: Rufe: «SHUT DOWN!» Sobald jemand, oder du selbst in ein Closed Mindset fallen; bei «yes but...», oder wenn Themen aus der Box aufkommen.
3. Open Up / Öffnen (5-10')
Nun ist es die Aufgabe des Facilitators oder der Facilitatorin, die Teilnehmenden zu ermutigen, die positive Sprachverwendung «Ja Und...» anstatt dem «Yes But» zu verwenden, sich dem «What If…» - wenn alles möglich wäre und einer unvorhersehbaren Entdeckungsreise zu öffnen. An dieser Stelle werden Teilnehmende mit der analogen Intervention mit explorativem, experimentellem Charakter bekannt gemacht. Der*die Facilitator*in erklärt kurz das Vorhaben und verteilt gegebenenfalls notwendiges Material. Die Intervention kann beispielsweise als handwerklicher Gestaltungsprozess, in Form von Musik oder Tanz durchgeführt werden. Essentiell für die Intervention ist das Aktivieren der Sinne durch Körpereinsatz und der Kontrast zum gewohnten Tun oder festgefahrenen Abläufen.
Spielregeln Codewort: Rufe: «OPEN UP!» Bei zögerndem Verhalten.
4. Unlock / Entschlüsseln (20')
Im nächsten Schritt wird gemacht anstatt gedacht. Fließend geht der*die Facilitator*in mit einem Beispiel direkt in das Machen über und ermutigt die Teilnehmenden, dies gleich selbst auch zu tun. Mit viel Fingerspitzengefühl geht der*die Facilitator*in auf die Teilnehmenden ein und leitet sie durch Inputs, wie etwa «Was passiert wenn Du anstatt A mit B, C mit A kombinierst?», ohne direkt einzugreifen. Durch das Experimentieren wird schnell sichtbar, wie aus Unvorhersehbarem plötzlich Potenzial zu neuen Ideen entstehen kann. Dieses Erlebnis in einer Gruppe zeigt eine inspirierende Bandbreite an Möglichkeiten auf und macht die Einzigartigkeit jedes Einzelnen sichtbar. Durch diesen Vorgang wird Vertrauen in die eigene Kreativitäts-Ressource kultiviert. Spass und erste positive Erlebnisse entschlüsseln Kreativität und öffnen uns jeglicher Inspiration. HAVE FUN!
Spielregeln Codewort: Rufe: «UNLOCK!» Immer wenn du ein Aha-Erlebnis oder Erfolgserlebnis hast oder wenn auch immer dir gerade etwas besonders Spass macht.
5. Workshop Closure (10')
Um den Workshop abzuschließen, werden die Resultate jeder einzelnen teilnehmenden Person diskutiert und kurz über das Geschehene reflektiert.
Facilitator*in/ Coach*in
- Die Aufgabe des Facilitators oder der Facilitatorin ist es, im Vorfeld ein inspirierendes Setting aufzubauen, in welchem Teilnehmende sich wohlfühlen. Während der Schritt-für-Schritt-Heranführung wechselt der*die Facilitator*in zwischen aktiver und passiver Rolle.
- Aktive Rolle – Teilnahme durch vorzeigen des analogen Interventions-Prozesses, Teilnehmende sollen dadurch direkt inspiriert werden
- Passive Rolle – Geschehen lassen und nur beobachten
- Emphatisches Fingerspitzengefühl: Auf Teilnehmenden individuell eingehen und mit Inputs leiten ohne direkt einzugreifen, wie z.B «Was passiert wenn Du anstatt A mit B, C mit A kombinierst?»
- Verbal: Rufen der Codewörter und immer wieder einsetzen bestärkender Worte
Eventuell fachkundige Person für die analoge Intervention
- Inspirierendes Setting, es sollte Teilnehmende aus ihrem «Alltagstrott» bringen
- Box
- Gestaltungs Utensilien
- Papier
- Stifte
- Uhr
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* Essentiell ist hier das Aktivieren der Sinne durch Körpereinsatz und explorativer Intervention mit einer Materie. Beispielsweise ist Farbe eine sehr spannende Materie, mit Essen kann getüftelt werden, das Kneten von Ton hat eine beruhigende Wirkung, das grossflächige Malen wirkt befreiend, mit Tanz können Hemmungen überwunden werden. Die analogen Prozesse können frei gestaltet und an Teilnehmende angepasst werden. Sie stellen zudem ein Kontrastprogramm zum «Alltagstrott» der Teilnehmenden dar.