The Co-Vision

Die Methode unterstützt Gemeinden und Städte beim partizipativen Einbezug ihrer Einwohner*innen.

Zeit

4-6 Wochen

Gruppengrösse

2-20

Schwierigkeitsgrad

Methodentypologie

  • Sammeln
  • Visualisieren & Verorten
  • Bewerten & Feedback
  • Remote
Von Rahel Renggli (2023)

Die Methode «The Co-Vision» hilft Städten, Gemeinden und Kantone ihre Bürger*innen stärker in die Gestaltung ihres Wohn- und Arbeitsorts mit einzubeziehen und Rückmeldungen zu Stossrichtungen innerhalb des Strategieprozess abzuholen.

Durch die intuitive und spielerische Darstellung werden die Einwohner*innen motiviert mitzumachen und durch die strukturierte Form können die Resultate einfach ausgewertet und in die Strategieerstellung der Gemeinden und Städte miteinbezogen werden. Die Methode kann digital oder physisch vor Ort eingesetzt werden.

  • 1. Themen finden

    Legt zuerst die Themen fest, die Teil der Strategie sein sollen. Dies können Themen wie «Energie», «Infrastruktur» oder «Dorfkultur» sein und sollten alle relevanten Themen der Gemeinde oder Stadt umfassen. In den weiteren Schritten wird pro Thema jeweils ein Poster mit verschiedenen Dimensionen erstellt.

  • 2. Dimensionen formulieren

    Formuliert im nächsten Schritt die Dimensionen, die euch pro Thema interessieren. Zu welchen Projekten, Vorhaben oder möglichen Zukunftsszenarien hättet ihr gerne eine Rückmeldung aus der Bevölkerung? Notiert die möglichen, unterschiedlichen Ausprägungen auf den Enden der Skalen mit prägnanten Stichworten.

  • 3. Poster erstellen

    Erstellt ein Co-Vision-Poster. Entscheidet, ob ihr durch Farbcodes der Punkte zum Abstimmen auch noch demografische Angaben erheben wollt. Druckt anschliessend das Poster aus und achtet dabei darauf, dass ihr eine gute Grösse für euer Vorhaben wählt. Grosse Formate (z.B. A1 oder A0) helfen, dass die Schrift gut leserlich ist und viele Menschen teilnehmen können.

  • 4. Poster aufhängen

    Hängt die Poster anschliessend an verschiedenen Orten im Ort/der Stadt auf. Möchtet ihr bestimmte Bevölkerungsgruppen abholen, dann überlegt, wo sie anzutreffen sind (z.B. in Jugendtreffs, Altersheimen etc.) und nutzt diese Orte, um die Plakate aufzuhängen.

  • 5. Aktion kommunizieren

    Informiert die Einwohner*innen frühzeitig über den partizipativen Prozess: Wann werden die Plakate wo aufgehängt? was ist das Ziel? Was passiert mit den Resultaten? Wichtig ist das während des ganzen Prozesses eine transparente und regelmässige Kommunikation stattfindet.

  • 6. Partizipation durchführen (1 Woche)

    Lasst die Einwohner*innen das Poster im nächsten Schritt ausfüllen. Dies kann selbständig oder unter Anleitung eines Moderators geschehen. Dies hängt davon ab wie aufwändig der Prozess sein darf, welche Bevölkerungsgruppen angesprochen werden sollen etc.

  • 7. Resultate auswerten

    Im letzten Schritt werden die Ergebnisse ausgewertet. Für Punkte auf dem innersten Ring werden 25 Punkte, für die weiteren Ringe (von Innen nach Aussen) 50, 75 und 100 Punkte vergeben. Rechnet die Punkte zusammen und teilt den Wert durch Anzahl Punkte. So erhält ihr den durchschnittlichen Wert auf der Skala. Wenn man die Punkte auf den Skalen verbindet er hält man das Resultat als «Spider-Diagramm».

Rollen

1x Prozess-Owner*in
Verantwortlich für den gesamten Prozess, die Orchestrierung der Einzelschritte, Kommunikation und Zusammenarbeit der einzelnen Personen.

Vertreter*in Stadt/Gemeinde (nach Bedarf)
Verantwortlich für die Erstellung der Strategie der Gemeinde oder Stadt. Es kann sich dabei z.B. um Vertreter des Gemeinde-/Stadtrates, die Gemeindeschreiber*in oder Abteilungsleitende der Verwaltung handeln.

Fachexpert*innen (nach Bedarf)
Verfügen über spezifische Expertise bei der Ausarbeitung der Themen und Dimensionen z.B. Energie-, Klima- Umweltexpert*in etc.

1x Designer*in (optional)
Erstellt die Druckvorlage des Posters.

Moderator*in (optional)
Bei Erstellung Poster und vor Ort bei Partizipation.

Einwohner*Innen
Geben ihre Meinung und Einschätzungen zu den Themen und Dimensionen ab.

Benötigtes Material
  • «The-Co-Vision»-Vorlage (kann in Miro angesehen und kopiert oder als PDF heruntergeladen werden)
  • Drucker/Plotter
  • Klebepunkte
  • Stifte in div. Farben
Beispielhafte Befragung und Auswertung Resultate
Beispielhafte Befragung und Auswertung Resultate
Beispielhafte Auswertung Resultate
Beispielhafte Auswertung Resultate
Mockup Anwendung vor Ort
Mockup Anwendung vor Ort

Tipps

Icons oder Illustrationen können helfen die Themen noch fassbarer zu machen. Zudem wirken sie einladend auf die Teilnehmenden und motivieren mitzumachen.

Moderator*innen können helfen den Partizipationsprozess und die inhaltliche Erarbeitung zu strukturieren und orchestrieren.

Eine stetige und transparente Kommunikation über den gesamten Prozess hilft Erwartungsmanagement zu betreiben und Vertrauen in der Bevölkerung und Behörde zu bilden.

Überlege gut, wo die Poster aufgehängt werden: Sind sie vor Witterung geschützt, sind an diesen Orten genügend Personen unterwegs? Können unterschiedliche Bevölkerungsgruppen abgeholt werden?

Es lohnt sich das Poster von einer Designer*in final erstellen zu lassen. Dabei ist wichtig, dass die Schrift auf die Plakatgrösse angepasst wird und so die Leserlichkeit gegeben ist.

Sprache kann eine Hürde darstellen. Daher keine Fremdworte benutzen und überlegen, ob es Übersetzungen braucht, damit alle Personen abgeholt werden.

Nehmen Sie sich genügend Zeit für die Formulierung der Dimensionen und Skalen. Sie sind entscheidend für den Erfolg. Die Auswahloptionen sollten möglichst neutral und wertfrei formuliert werden. So erhalten Sie möglichst unverzerrte Ergebnisse.