WertSonde

Erkunden, ob ein Produkt die Bedürfnisse der Zielgruppe trifft und Wert schafft.

Zeit

60–180 Minuten

Gruppengrösse

1–9 Personen

Schwierigkeitsgrad

Methodentypologie

  • Problem (Re-) Definition
  • Visualisieren & Verorten
  • Remote

Die Methode ermöglicht herauszufinden, ob ein Produkt (Neu-/Weiterentwicklung) der Kundschaft/Zielgruppe nutzt, ihre Probleme eliminiert und damit einen Wert schafft – für Kundschaft und Produktanbietende. Sie basiert auf einer mit Jobs-to-be-done, Kano-Modell und Bulls Eye (Zielscheibe) verschmolzenen Value Proposition; vorhandene Personas können einbezogen werden. Individuen und Gruppen können sie ortsunabhängig und ab 60 Minuten einsetzen.

  • 1. Vorbereiten

    Je nachdem, ob man allein, in der Gruppe, analog oder digital arbeitet: Rollen definieren, Templates Value Proposition und Zielscheibe (Bulls Eye) vorbereiten, weiteres Material und gegebenenfalls Persona-Profile bereitlegen.

  • 2. Zielgruppe erkunden

    Ausgehend von dem, was die Zielgruppe erledigen möchte, ihre Aufgaben mit dem Jobs-to-be-done-Ansatz sowie Nutzen und Probleme (Vorteile, Hindernisse) in funktionaler, emotionaler und sozialer Hinsicht sammeln; Jeweils einzeln auf Post-it im Value Proposition Template festhalten.

  • 3. Produkt erkunden

    Produktmerkmale anhand Kano-Qualitätsebenen (mind. Basis-, Leistungs-, Begeisterungsmerkmale - beispielsweise zwingend, erwünscht, unerwartet), Nutzenstifter (zum Beispiel Erlebnis, Kontaktpunkt, Trend) sowie funktionale, emotionale und soziale Problemlöser (beispielsweise konträr zu Problemen) sammeln; Jeweils einzeln auf Post-it im Value Proposition Template festhalten.

  • 4. Relevanzen priorisieren

    Wichtigste Aufgaben, unverzichtbarste Nutzen, gravierendste Probleme der Zielgruppe sowie wichtigste Merkmale, grösste Nutzenstifter und Problemlöser des Produkts/der Produkte aus der Zielgruppen-Optik priorisieren (beispielsweise dot voting; der Post-it im Value Proposition Template).

  • 5. Übereinstimmungen, Unterschiede, Widersprüche erkennen

    Priorisierte Aufgaben/Merkmale, Nutzen/Nutzenstifter, Probleme/Problemlöser gruppieren und in einer Zielscheibe verorten – im Zentrum die zum Beispiel aus Zielgruppensicht bedeutendsten und aus Produktanbietersicht kompetitivsten Faktoren. Für diesen Schritt die zuvor priorisierten Post-it duplizieren (digitales Arbeiten), beziehungsweise Value Proposition Template inklusive priorisierter Post-it dokumentieren (analoges Arbeiten).

  • 6. Ergebnisse reflektieren

    Reflektieren/diskutieren/dokumentieren von Übereinstimmungen, Unterschieden, Widersprüchen und weiterem Vorgehen.

Rollen
  • Autarke Anwendung bedarf keiner weiterer Rollendefinition.
  • In Gruppen bedarf es ggf. einer moderierenden Person zum Koordinieren von Aufgaben, Templates, Zeit (zum Beispiel beim parallelen Erkunden mehrerer Zielgruppen durch mehrere Teilnehmende, beziehungsweise Subgruppen).
Benötigtes Material
  • Analog: White Board und/oder Papier, Stifte, Timer, Post-it, Klebepunkte, Klebeband, Fotoapparat/Smartphone
  • Digital: Templates Value Proposition und Bulls Eye, Netzzugang
WertSonde
WertSonde

Tipps

Jede Kundschafts-/Zielgruppe gesondert erkunden (mehrere Templates), weil Aufgaben, Bedürfnisse variieren. Für mehrere Zielgruppen mehr Zeit/Erkundende einkalkulieren. Für eine Zielgruppe können mehrere Produkte erkundet werden (ein Template). 

Vorab-Überlegungen zum Produkt und seinen Merkmalen sparen Zeit und erleichtern den Einstieg in die Auseinandersetzung.

Bei Einsatz von Persona-Profilen entscheiden, ob sie 1:1 übernommen oder überprüft werden sollen und gegebenenfalls mehr Zeit dafür ansetzen (beispielsweise separater Workshop).

Vor Einbeziehen der Zielgruppe/n gegebenenfalls den Umgang mit geistigem Eigentum von Ideen klären und bei Prozessstart alle Teilnehmenden darüber aufklären.

Bei analogem Vorgehen die Templates für Value Proposition und Bulls Eye auf gewünschten Unterlagen vorbereiten, zum Beispiel digitale Templates auf WhiteBoards oder Papier übertragen.

Man kann die Methode ohne Jobs-to-be-done und Kano-Modell anwenden (unterstützen das Erkunden von Zielgruppe/n und Produkt), Bulls Eye durch ein anderes Bewertungswerkzeug ersetzen und die Bewertungskritieren auf die individuelle Situation anpassen.